ALT VS. NEU GENERATIONEN TREFFEN Ob jung oder alt, Hubraum-Riese oder schlanke Twin – die Zeitreise durch die jüngere Modellgeschichte zeigt: Die Motorräder von Suzuki waren stets echte Charakterköpfe, nach denen man sich selbst Jahrzehnte nach ihrer Vorstellung noch gerne umdreht. Und wenngleich Klassiker wie die DR Big oder erste SV 650 auf den Straßen und Offroad-Pisten der Welt immer seltener zu sehen sind, ist es doch ein gutes Gefühl zu wissen, dass ihr Erbe bei den Nachfolgerinnen in guten Händen liegt. Willkommen beim Familientreffen der etwas anderen Art! 54 Way of Life
ALT VS. NEU DR BIG VS. V-STROM Die Wurzeln der Suzuki DR Big 750 gehen zurück auf eine echte Wüstenkönigin: die DR 600, die 1984 als „größtes Einzylinder- Motorrad der Welt“ präsentiert wurde und in den Folgejahren als besonders robuste und verlässliche Reiseenduro sogar die legendäre Rallye Paris-Dakar aufmischte. Das auffälligste Merkmal der DR war der 589 ccm-Einzylinder-Viertaktmotor mit Nasssumpfschmierung und oben liegender Nockenwelle. Um die für Einzylindermotoren typischen Vibrationen zu unterdrücken, war das Aggregat mit zwei Ausgleichswellen ausgestattet. Als technisches Highlight galt die Doppelzündung: Zwei Zündkerzen und zwei Auspuffkrümmer sorgten in Verbindung mit der Vierventiltechnik für eine optimale Verbrennung und Abgasleitung. Die Gemischaufbereitung erfolgte über einen Mikuni-Flachschiebervergaser mit 33 Millimeter Bohrungsdurchmesser. Auf dieser technischen Basis baute auch die 1987 als Nachfolgerin der DR 600 vorgestellte DR Big 750 auf: Als hubraumstärkste Serienenduro ihrer Zeit verfügte der luft-/ölgekühlte Viertaktmotor über einen beeindruckenden Hubraum von 727 ccm. Eine Nennleistung von 50 PS und ein maximales Drehmoment von 55 Newtonmeter reichten für stramme 160 km/h. Neben ihrem Motor fiel die „Doktor Big“ genannte Suzuki vor allem durch ihren zweigeteilten 29-Liter-Tank und den charakteristischen „Entenschnabel“ auf. Die höchste Evolutionsstufe der DR-Reihe bildet die 1990 präsentierte DR Big 800 S: Der Hubraum wuchs abermals und erreichte nun sagenhafte 779 ccm. Auch die Statur der 800er war gewaltig: 86 cm Sitzhöhe und ein Leergewicht von 220 kg wollten beherrscht werden. Für Einsätze im schweren Gelände nur bedingt geeignet, wurde die DR Big 800 eine der beliebtesten Reiseenduros. Ihr extrem wartungsarmer Motor lief nicht selten 100.000 Kilometer bis zur ersten Revision. Die 5,5 Sekunden von null auf 100 km/h machen „Doktor Big“ noch heute zum gesuchten Enduro-Klassiker. Als „Enkelin“ der DR Big repräsentiert heute die Suzuki V-Strom 1000 ABS das Segment der großvolumigen Reiseenduros. Wenngleich die Aufgabenstellung der beiden Motorräder vergleichbar ist, trennen sie konzeptionell Welten: Mit einem Leergewicht von 228 kg ist die V-Strom heute das leichteste Motorrad in ihrem Segment. Im Gegensatz zur Hubraum-Gigantomanie der einzylindrigen DR 800 S verzichteten die Macher der V-Strom bewusst auf eine Erhöhung auf 1.200 ccm. Stattdessen ortete man das optimale Verhältnis zwischen Drehmoment, Gewicht und Größe beim nun eingesetzten V2-Aggregat mit 1.037 ccm. Der V2 aus dem Vorgängermodell DL 1000 V- Strom wurde komplett überarbeitet: Die Zylinderbohrung wurde um zwei Millimeter vergrößert, das Kolbengewicht reduziert und die Zylinder wurden mit je zwei Zündkerzen ausgestattet. Die Leistung von 100 PS bei 8.000 Umdrehungen sowie die überragende Drehmomentkurve vor allem im unteren und mittleren Drehzahlbereich machen die V-Strom 1000 ABS einzigartig. Der Sprint von null auf 100 km/h ist nach vier Sekunden erledigt, der Topspeed liegt bei 205 km/h. Neben dem namensgebenden ABS-System sorgt eine dreistufige Traktionskontrolle serienmäßig für Sicherheit. Trotz der beeindruckenden Leistungsdaten entspricht das Handling eher einem Motorrad der 800er-Klasse. Way of Life 55
Das Suzuki Family Magazin für Life
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