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Way of Life Herbst 2015 | Ausgabe 11

In dieser Ausgabe des „Way of Life“-Magazins lesen Sie beispielsweise über das animalische Upgrade des VITARA. Über die vielversprechende Rückkehr von Suzuki zum Moto GP. Und darüber, wie sensationell unser Wagon R+ nach mehr als 750.000 gefahrenen Kilometern noch immer in Form ist. Viel Spaß beim Lesen!

SÜDAMERIKA-TOUR TROTZ

SÜDAMERIKA-TOUR TROTZ STRAFFEM TOURPLAN BLIEB AUSREICHEND ZEIT, DIE LANDSCHAFT ZU GENIESSEN. Kurz vor unserem Abflug Anfang November stellte sich heraus, dass der Container nicht in Arica, sondern rund 350 Kilometer südlich in Iquique ankommen würde. Schnell buchten wir noch unsere Flugtickets um. Ende November war es dann auch für uns so weit: zirka 26 Stunden Reisezeit, vier Flüge hintereinander am Stück. Die südamerikanische Gelassenheit lernten wir bei der Abholung der Motorräder am Zoll kennen – ganze sieben Stunden dauerte es, bis wir mit unserer Suzuki endlich unterwegs waren. Schließlich hatten wir an diesem Tag noch 320 Kilometer zu fahren. Die LED- Zusatzscheinwerfer der V-Strom haben sich gleich am ersten Tag ausgezahlt, wir kamen um ein Uhr Nachts im Quartier in Arica an. Am nächsten Tag besichtigten wir den Hauptplatz und die Catedral de San Marco, entworfen von Herrn Eiffel. Wir hielten uns aber nicht allzu lange auf, denn das nächste Reiseziel war Arequipa in Peru. Unsere Befürchtungen wurden wahr: Viereinhalb Stunden kostete uns der Grenzübergang, noch 300 Kilometer FAST 8.000 KILOMETER OHNE GRÖBERE PROBLEME AUF DER SUZUKI V-STROM. zu fahren und schon Nachmittag, ewig lange Geraden, viel Verkehr entlang der Panamericana, die Lkws überholten trotz Gegenverkehr, hier war absolute Aufmerksamkeit gefragt. Am nächsten Tag mussten wir weiter Richtung Norden, Nasca war das nächste Ziel. Wir fuhren stundenlang an der Pazifikküste entlang, kilometerlange einsame Sandstrände. In Nasca flogen wir mit einer Cessna über die berühmten „Nasca-Linien“, nahmen beeindruckende Bilder auf und freuten uns, dass der Flug nur 25 Minuten dauerte und auch nicht Hannes Arch unser Pilot war. Die Straßen waren uns lieber, und nach einem Tag machten wir uns auf den Weg in die Berge Richtung Cusco. Zum ersten Mal ging es über 4.000 Meter Seehöhe, bei 5 Grad und Schneefall durch das Altiplano, eine Hochebene südöstlich von Peru, durch einige Quechua-Dörfer, in denen wir uns mit heißem Tee aufwärmten. INKA-ENERGIE GEGEN DAS FIEBER Cuzco, die ehemalige Inka-Hauptstadt, empfing uns mit angenehmen Temperaturen von 16 Grad und etwas Sonnenschein, doch nachts fielen die Temperaturen auf 5 Grad, immerhin liegt Cuzco auf 3.500 54 Way of Life

SÜDAMERIKA-TOUR Metern. Wir erfuhren die Grenzen unserer Körper, jede Bewegung wurde in dieser Höhe zur Anstrengung, und es kam noch dicker: Sabine bekam in der Nacht hohes Fieber, wir beschlossen, einen Tag zu pausieren, um uns besser an die Höhe zu gewöhnen. Nach Macchu Picchu kann man leider nicht mehr mit dem Motorrad fahren, eine Eisenbahnlinie und Busse bringen die Touristen auf den mystischen Berg. Wir nahmen viel Energie von Macchu Picchu mit, schnell ging es uns viel besser, wir konnten uns wieder auf den Weg machen Richtung Titicacasee. Der höchstgelegene kostete uns nur wenig Zeit. Die gewonnenen Stunden verwendeten wir, um einen Abstecher zur Isla del sol (Sonneninsel) zu machen. Der Ort Copacabana versprüht ein Flair wie Ibiza in den 70ern, eine kleine Hippie-Stadt mitten in den Anden. Den Abend verbrachten wir in einer coolen Bar, wie es sie hier an jeder Ecke gibt. Die größte Stadt Boliviens, La Paz, erreichten wir am nächsten Tag nach einer aufregenden Floß-Fähren-Fahrt über den Titicacasee. Einfache Holzboote bringen Autos, Reisebusse und auch Lkws ans andere Ufer. Da sollten unsere Motorräder kein LAND UND LEUTE: SÜDAMERIKA BIETET FÜR JEDEN GESCHMACK JEDE MENGE SEHENSWERTES. Binnensee der Welt ist so groß wie die Insel Korsika, wir besichtigten die Chullpa- Gräber (bis zu 14 Meter hohe Türme, in denen Inka-Könige bestattet wurden) und fuhren zu den Urus (die einzigen Menschen weltweit, die auf selbst geschaffenen Schilfinseln leben). Am nächsten Morgen verließen wir Peru und reisten weiter nach Bolivien, diesmal hatten wir Glück: Der kleine Grenzübergang in Richtung der Stadt Copacabana Problem sein. Bolivien begrüßte uns auch mit sehr billigen Spritpreisen, umgerechnet ca. 30 Cent pro Liter. Der Haken: Ausländer zahlen an den Zapfsäulen das Dreifache, und manche Tankstellen weigerten sich sogar, uns Sprit zu geben. Darum fuhren wir zur Sicherheit jede Tankstelle an, um ja nicht liegen zu bleiben. La Paz hat zwei Stadtteile: In „El Alto“, das wirklich „alto“ auf über 4.000 Meter Höhe liegt, leben die ärmeren „Pacenios“, in La Way of Life 55

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