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Way of Life Herbst 2015 | Ausgabe 11

In dieser Ausgabe des „Way of Life“-Magazins lesen Sie beispielsweise über das animalische Upgrade des VITARA. Über die vielversprechende Rückkehr von Suzuki zum Moto GP. Und darüber, wie sensationell unser Wagon R+ nach mehr als 750.000 gefahrenen Kilometern noch immer in Form ist. Viel Spaß beim Lesen!

9 GEFÄHRLICHSTE

9 GEFÄHRLICHSTE STRASSEN SKIPPERS CANYON ROAD, NEUSEELAND Alles begann mit zwei Freunden, die 1862 im Skippers Canyon 113 Gramm Gold fanden. In Windeseile verbreitete sich die Nachricht des Fundes – und eine Straße musste her. Denn der 22 Kilometer lange Canyon war schon zu Fuß mehr schlecht als recht erreichbar, von Wagen mit Gerätschaften ganz zu schweigen. So wurde die Skippers Canyon Road gebaut – oder eher: in den Fels gekratzt. Bis heute ist sie nicht asphaltiert, und das vulkanische Gestein ist hier so weich, dass die Straße bei Regen zu einer gefährlich-seifigen Rutschpartie wird. Die enge Straßenführung verschärft die Situation zusätzlich: Begegnen sich zwei Autos, kann es vorkommen, dass eines der beiden ganze 3 Kilometer rückwärts fahren muss, bis sich eine Bucht findet, um das Gegenüber vorbeizulassen. Dieses Gesamtpaket an Gefahren führt dazu, dass die Skippers Canyon Road eine von zwei Straßen Neuseelands ist, für die kein Versicherungsschutz besteht. YUNGAS-STRASSE, BOLIVIEN Gerade einmal 65 Kilometer lang ist El Camino A Los Yungas, doch die Straße ist ein Kuriosum: Zwischen dem bolivianischen Regierungssitz La Paz und der Stadt Coroico überwindet sie fast alle Klimazonen Südamerikas – von der kalten, relativ trockenen Hochebene bis zum feuchten, warmen Regenwald erlebt man hier einiges. Und das ist ein Versprechen, das nicht beim Wetter endet. Denn die Yungas-Straße wird einspurig geführt – und das meist entlang steiler Abhänge. Ab einer Höhe von 3.000 m.ü.M. wird der Nebel allgegenwärtig. Und da Straße wie Felsen unter gewaltiger Erosion leiden, muss man ständig mit Steinschlägen rechnen. Nicht umsonst nennt man diese Verbindung auch „El Camino de la Muerte“ – Straße des Todes. Bis im Jahr 2006 eine asphaltierte Umgehungsstraße gebaut wurde, forderte die Straße jährlich bis zu 300 Menschenleben. Der Hauptverkehr nimmt heute also eine andere Route, dennoch ist die Straße bei Touristen und Mountainbikern noch immer sehr beliebt. Fotos: David Wall Photo, Sergio Ballivian/Stock Connection Blue, Imaginechina/Corbis, Eltan Simanor 30 Way of Life

NEUN GEFÄHRLICHSTE STRASSEN GUOLIANG-TUNNEL, CHINA Ein riesiger Berg und 13 Dorfbewohner mit einem eisernen Willen – mehr braucht es nicht, um Geschichte zu schreiben. Und die geht so: In der chinesischen Provinz Henan hoch oben im Taihang-Shan-Gebirge liegt das Dörfchen Guoliang. Jahrhundertelang war es von der Außenwelt fast gänzlich abgeschnitten, denn das 1.800 m.ü.M. gelegene Dorf war nur über einen schwierigen Trampelpfad zu erreichen. Doch im Jahr 1972 entschieden sich 13 Menschen aus Guoliang, dieses Problem zu lösen. In fünf Jahren, ohne Unterstützung der Regierung und nur mit einfachstem Werkzeug ausgerüstet, hauten sie einen 1,2 Kilometer langen Tunnel in den Stein. Heute gilt sie als eine der gefährlichsten Straßen der Welt, was der ungesunden Kombination aus rutschiger Fahrbahn, enorm engen Verhältnissen (der Tunnel ist oft keine vier Meter breit) und unvorhersehbarer Straßenführung zugeschrieben wird. Wer sich hier durchtraut, sollte a) mit seinem Auto sehr gut umgehen können und b) Kleidung zum Wechseln dabeihaben. SICHUAN-TIBET-HIGHWAY, CHINA Schlappe 2.413 Kilometer ist er lang, der Highway, der die chinesische Provinzhauptstadt Chengdu mit Lhasa verbindet, der Hauptstadt der autonomen Region Tibet. Hier erwarten einen aber nicht nur atemberaubend schöne Ausblicke und schnelle Wechsel zwischen frühlingshaften Temperaturen und winterlichen Minusgraden, auch mit Geröll-Lawinen und Höhenkrankheit muss man rechnen. Da kann es schon einmal passieren, dass man zu zwanzigst den Bus vom Abgrund wegschiebt, der einen eigentlich von A nach B bringen wollte. Way of Life 31

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