AUTOCROSS ANOTHER ONE BITES THE DUST Ein Dutzend hochgezüchteter Allrad-Prototypen, die dazugehörigen waghalsigen Piloten und natürlich jede Menge Dreck, Schotter und Staub. Das sind die Zutaten, die Autocross zum Geheimtipp unter Motorsportfans machen. Fernab von Glanz und Glamour anderer Rennserien kämpfen Fahrer wie Josef Kurzmann um Punkte und Pokale. Dabei geht es nicht um Sponsor-Millionen. Sondern vor allem um den Spaß. Foto: LUKERUK 14 Way of Life
AUTOCROSS Hollabrunn. Fuglau. Meiselding und Oberraktisch. Klingende Namen à la Monte Carlo oder Spa-Francorchamps sucht man unter den Veranstaltungsorten der Autocross Meisterschaft vergeblich. Dennoch: Im Schatten bekannter Motorsport-Schauplätze hat sich die heimische Autocross-Szene zu einem regelrechten Publikumsmagneten entwickelt. Bis zu 5.000 Zuschauer sind bei den Meisterschaftsläufen, bestehend aus Vorläufen, Semifinale und Finale, keine Seltenheit. Angesichts der Formel-1-Fadesse keine große Überraschung. Per Definition dürfen Autocross-Strecken eine Gesamtlänge von 600 bis maximal 2.000 Metern aufweisen und ausschließlich über losen Streckenbelag verfügen – also Erde, Sand oder Schotter. Das daraus resultierende Spektakel wird komplettiert von den unterschiedlichsten Arten von Fahrzeugen, die jedoch alle eines gemeinsam haben: Sie sind laut. Sie sind schnell. Und sie sind spektakulär. LEIDENSCHAFT AUTOCROSS Im Brotberuf ist Josef Kurzmann Kfz-Technikmeister und Werkstättenmeister beim Suzuki Händler Raiffeisen-Lagerhaus Zwettl Egen. An den Wochenenden jedoch frönt der 50-jährige Autonarr seinem Hobby, dem Autocross. „Meine Begeisterung für den Motorsport begann schon vor über 15 Jahren. Damals habe ich erstmals mit einem Eigenbau-Buggy an Autoslaloms in der Nähe teilgenommen“, erinnert sich Kurzmann an seine Anfänge. Seither hat der Familienvater aus Grosspertenschlag im Waldviertel nicht nur Disziplin und Fahrzeug gewechselt, sondern hat sich in den letzten Jahren zu einem der erfolgreichsten Autocrosser des Landes gemausert. Obwohl Autocross zumindest hierzulande medial weitestgehend unerwähnt bleibt, sind die Rennen der martialischen Allrad-Prototypen im Ausland ein echter Rennen. Sogar der Weltmotorsportverband FIA hat die Zeichen der Zeit erkannt und schreibt seit einigen Jahren eine offizielle Europameisterschaft aus. „Von so einer Bühne können wir in Österreich nur träumen“, bleibt Kurzmann realistisch. „Aber auch unsere Rennen bieten alles, was man sich als Fahrer und Zuschauer davon erhofft.“ ALLRAD-BUGGY MIT HAYABUSA-MOTOR Als dreifacher Vize-Staatsmeister und gleich mehrfacher W4- Cup-Sieger – also Gesamtsieger der im Waldviertel ausgetragenen Rennserie – ist Josef Kurzmann ein echter Autocross-Routinier. Da wundert es kaum, dass er bei seinem Fahrzeug nur auf das Beste vertraut: einem Suzuki Buggy mit Allradantrieb. Als Antrieb dient der Motor einer Suzuki Hayabusa, Leistung: rund 180 PS. „Auch wenn die finanziellen Mittel begrenzt sind, kann man auch in Österreich beim Autocross ein halbes Vermögen ausgeben. Es gibt sogar Mitbewerber, die sich ihre Motoren in England oder den USA aufbohren lassen, um noch mehr Leistung zu haben.“ Von solchen Praktiken hält Kurzmann jedoch wenig, schließlich gehen sie auf Kosten der Standfestigkeit – und wer die Rennen über bis zu acht Runden nicht zu Ende fährt, dem nutzen die zusätzlichen PS nur wenig. Zudem mangelt es nicht an Möglichkeiten, den eigenen Boliden zu optimieren: „Jede Strecke braucht eine andere Fahrwerkseinstellung, außerdem kommt es unterm Strich immer noch aufs Fahrkönnen an“, so der driftende Teamchef, der zu den Rennwochenenden stets mit dem eigenen Renntransporter, jeder Menge Material und natürlich der Familie anreist. „Gott sei Dank sind meine Frau Claudia und Tochter Jessica genauso Autocross-verrückt wie ich. Manchmal zählt unser Tross ein gutes Dutzend Leute – das ist schon eine Riesengaudi.“ KOMPRESSOR-UMBAU ALS WINTERPROJEKT Obwohl Josef Kurzmann mit der Performance seines Suzuki- Buggys mehr als zufrieden ist – seine Erfolge geben ihm Recht – wäre er kein echter Autocrosser, würde er nicht schon die nächste Performance-Steigerung im Blick haben. „Die nächste Herausforderung wird der Umbau des Hayabusa-Motors mit einem Kompressor.“ Doch das ist erst für den Winter 2015/16 geplant. Bis dahin gibt der Racer aus dem Bezirk Zwettl in Niederösterreich weiterhin voller Enthusiasmus Vollgas. Way of Life 15
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