Portrait Andi Meklau Der Heimkehrer Im August fuhr er bei seinem letzten Rennen in Spielberg noch einmal ins Spitzenfeld. Mit Ende der Saison wechselt Motorsport-Legende Andreas Meklau dann die Seiten. „Es steht uns nicht zu, zu klagen, wenn Schönes sein Ende fand: Wir haben dankbar zu sein, dass es gewesen ist.“ Geht es darum, in Würde Abschied zu nehmen, so sollte man stets die Größten zum Vorbild nehmen. Es trifft sich daher gut, dass uns Goethe einst Kluges wie das eben Zitierte für solche Anlässe hinterließ. Wenn Ausnahmesportler wie Andreas Meklau den Helm an den Nagel hängen, wirkt derlei Symbolik keinesfalls überzogen. Mit einem neunten und einem vierten Platz beim Lauf zur Internationalen Deutschen Motorradmeisterschaft (IDM) beendete Rennfahrerlegende, Red-Bull-Athlet und Suzuki Aushängeschild Andreas Meklau seine beiden letzten Rennen vor heimischem Publikum. Dies hat umso größere Bedeutung, als der heute 44-Jährige an selber Stelle einst seinen größten Triumph feierte. Doch immer schön der Reihe nach. Nach stolzen 23 Jahren Motorsport ist es nun an der Zeit, zurückzublicken: 1992, also vor mittlerweile 19 Jahren, holte sich Andreas Meklau erstmals den österreichischen Staatsmeistertitel. Ein Sprungbrett, das den damals 25-jährigen Jungspund aus der Steiermark bis in die Superbike Weltmeisterschaft brachte, wo er ein Jahr später sogar den Heimlauf am damaligen Österreichring gewinnen konnte. Nach dem Titel in der Pro Superbike 1998 folgten auch Rennen in der amerikanischen AMA-Serie. Zurück in Europa startete Meklau seit 2003 in der IDM auf Suzuki – und wurde dort zweimal Vizemeister und holte nicht weniger als zehn Laufsiege. In den letzten beiden Jahren startete er, neben Gaststarts in der IDM, in der Österreichischen und Polnischen Meisterschaft und sicherte sich mehrmals, wie auch in seiner letzten Saison 2011, beide Titel. Nun ist es an der Zeit, einen Schlussstrich zu ziehen. Als Renndirektor am neuen Red-Bull-Ring bleibt Andreas Meklau nicht nur weiter dem Rennsport erhalten – vielmehr kehrt er an jene Strecke zurück, an der er einst als bislang einziger Österreicher einen WM-Lauf gewann. Der Kreis schließt sich. Kein Wunder also, dass dieses Ereignis einer außergewöhnlichen Dramaturgie bedurfte: Vor rund 12.000 Zuschauern gewann er als Draufgabe auch den „Battle of Champions“ – einen actionreichen Dreikampf gegen Skisprung-Olympiasieger Thomas Morgenstern in einem Formel-3000-Auto und Ex-Air- Race-Champ Hannes Arch in seinem Edge-540-Flieger. 40 Way of Life
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