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Way of Life Frühling 2014 | Ausgabe 8

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Way of Life Frühling 2014 | Ausgabe 8

Suzipedia Das kleine

Suzipedia Das kleine Suzuki Lexikon Nr. 4 Hightech auf zwei und vier Rädern 50 Way of Life

suzipedia: Motorrad-Technik von A bis Z Im letzten Teil des fahrdynamischen Alphabets der Motorrad-Technik kommt noch einmal eine ganze Menge technische Raffinesse und Know-how zum Einsatz. Der vierte Teil des Technik-ABC behandelt die Buchstaben S bis Z. S wie Sekundärantrieb Der Sekundärantrieb ist die Verbindung zwischen Getriebe und Hinterrad. Motoren mit querliegenden Kurbelwellen und Getriebewellen nutzen hierfür in der Regel eine Rollen- oder Hülsenkette. Manchmal wird auch ein wartungsfreundlicher Zahnriemen verwendet, der jedoch mehr Raum benötigt. Liegt die Kurbelwelle längs zur Fahrtrichtung, bietet sich ein Kardanantrieb an. Die Kardanwelle wird direkt am Getriebeausgang angeflanscht, am Hinterrad lenkt ein Kegelradgetriebe das Drehmoment im rechten Winkel um. Der Sekundärantrieb wird auch dazu benutzt, das Drehzahlniveau der Getriebeantriebswelle auf die endgültig am Rad benötigte Drehzahl zu untersetzen. Allgemein beträgt die Sekundäruntersetzung zwischen 1,5 und 3,5. Die Verlustleistung kann jedoch bei starken Motorrädern unter Volllast bis zu zehn Prozent der Kurbelwellenleistung betragen. T wie Turbo Ein Turbolader dient der Leistungssteigerung von Kolbenmotoren durch Erhöhung des Gemischdurchsatzes pro Arbeitstakt, was durch einen Verdichter im Ansaugtrakt erreicht wird. Der Verdichter wird durch eine Abgasturbine angetrieben, welche die Energie der Abgase nutzt. Turbine und Verdichter arbeiten mit Flügel- bzw. Schaufelrädern, um Strömungsenergie in eine Drehbewegung umzusetzen und umgekehrt. Die Abgasturboladung ermöglicht die Steigerung von maximalem Drehmoment und maximaler Leistung. Diese Leistungssteigerung erlaubt entweder den Einsatz eines leistungsstärkeren Motors mit annähernd gleichen Abmessungen oder ein sogenanntes Downsizing des Motors, also vergleichbare Leistung aus einer kleineren und leichteren Maschine. Suzuki war Anfang der 1980er-Jahre Vorreiter im Bau turbobetriebener Motorräder. Die XN 85 Turbo leistete 82 PS bei 8.000 Umdrehungen. U wie Upside-down-Gabel Das System der umgedrehten Teleskopgabel, bei der die oberen Rohre einen größeren Durchmesser aufweisen als die unteren, ist fast so alt wie das Motorrad selbst. Früher gab es anstatt einer hydraulischen Dämpfung nur eine Fettfüllung zur Schmierung der Gleitlagerstellen, mit einer mehr zufälligen Dämpfung durch das Fett als Dreingabe. Die Vorteile der modernen Upsidedown-Gabel liegen darin, dass der große Durchmesser der Standrohre in den Gabelbrücken die Verwindungssteifigkeit des gesamten Bauteils erheblich erhöht. Die ungefederten Massen sind allerdings nicht geringer als bei der konventionellen Gabel. Der entscheidende Vorteil der Upside-down-Gabel resultiert aus der sehr langen Führung des Tauchrohrs im Standrohr, also der weiten Überlappung. Dies ermöglicht ein sensibles Ansprechverhalten auch unter hohen Belastungen bei gleichzeitig überragender Stabilität gegen Verformung unter Last. V wie Ventile Die Ventile haben die Aufgabe, den Brennraum des Zylinders während des Kompressions- und Arbeitstakts gegen die Kanäle abzudichten, die Gaswege während des Ansaug- und Auspufftakts jedoch freizugeben (bei einem Viertakter). Die dabei auftretenden thermischen Belastungen stellen hohe Anforderungen an die verwendeten Materialien. Bei Motorradmotoren werden zwischen zwei und fünf Ventile pro Brennraum eingesetzt. Die Einlassventile, die bei jedem Ansaugtakt vom kühlenden Frischgas umströmt werden, erreichen Temperaturen von bis 500 Grad, die Auslassventile werden sogar bis zu 800 Grad heiß. Sie nehmen sowohl während der Verbrennung als auch während des Auspufftakts Wärme auf. Ventile aus Stahl enthalten oft zwei verschiedene Stahl-Qualitäten. Die aufwendigste Stahlventil-Art ist das Hohlventil, dessen hohler Schaft zu etwa 60 Prozent mit Natrium gefüllt wird. Im Rennsport werden auch Titanventile eingesetzt, was das Gewicht gegenüber Stahl um bis zu 40 Prozent reduziert. W wie Wasserkühlung Bei wassergekühlten Motoren wird ausschließlich die Zwangsumlaufkühlung über eine Pumpe verwendet: Eine vom Motor angetriebene Wasserpumpe sorgt für hohe Umlaufgeschwindigkeiten der Flüssigkeit. Der hohe Wasserdurchsatz im Kühler bewirkt dabei eine wesentlich bessere Wärmeabfuhr. Gefördert wird das Kühlmittel von einer Kreiselpumpe, in deren Gehäuse ein Pumpenrad rotiert. Damit der Motor möglichst rasch seine Betriebstemperatur erreicht und diese konstant bleibt, wird die Kühlwassertemperatur von einem Thermoventil geregelt. Angebracht zwischen Motor und Kühler, teilt es das Kühlsystem in einen kleinen und einen großen Kreislauf. Bei kaltem Motor sperrt das Thermostatventil den Durchlauf zum Kühler, sodass die Kühlflüssigkeit nur durch den Motor zirkulieren kann (kleiner Kreislauf). Sobald die Betriebstemperatur erreicht ist, öffnet das Ventil und gibt den Weg zum Kühler frei (großer Kühlkreislauf). Z wie Zylinder Der Zylinder ist der Arbeitsraum des Motors, der gleichzeitig den Kolben führt. Beim Zweitaktmotor ist die Zylinderwand zudem von Einlass-, Auslass- und Überstromkanälen durchbrochen und steuert somit gemeinsam mit den Kolben den Gaswechsel. In Reihenmotoren werden die Zylinder heute üblicherweise in einem Block gegossen. Während früher vorwiegend ganze Zylinder oder zumindest eingezogene Laufbuchsen aus Grauguss gefertigt wurden, werden sie heute beinahe ausschließlich aus Aluminiumlegierungen hergestellt, die eine bessere Wärmeleitfähigkeit besitzen. Da Aluminium jedoch schlechte Lauffähigkeiten besitzt, muss die Wand des Alu-Zylinders nun beschichtet werden. Die früher oft verwendete angeätzte Hartchromschicht wurde inzwischen durch extrem verschleißfeste Nickel- Silizium-Karbid-Beschichtungen ersetzt. Way of Life 51

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