Ältere Motorsport-Fans erinnern sich vielleicht an den letzten MotoGP-Gesamtsieg für Suzuki: Vor zwei Jahrzehnten holte Kenny Roberts Jr. auf einer RGV500 den Meistertitel. Seither waren Erfolge in der Königsklasse eher die Ausnahme als die Regel. Doch Schritt für Schritt verwandelte sich ein „Dabei sein ist alles“ in ein „Alles ist möglich“ – mit einem sensationellen Finale! Denn sofort nachdem Joan Mir vergangenes Jahr beim Grand Prix von Valencia als Siebter die Ziellinie überquert hatte, brandete eine blaue Welle der Begeisterung auf die Rennstrecke. Das vorletzte Rennen der Saison brachte nämlich einen Tabellenvorsprung, der für die Konkurrenz nicht mehr einzuholen war. Damit geht der 15. November 2020 in die Motorsportgeschichte ein: Als Tag, an dem Joan Mir nach 20 Jahren den Titel für Suzuki zurückeroberte. Es ist bereits der zweite WM-Sieg für den 23-jährigen Mallorquiner, schon 2017 hatte er in der Moto3 die Konkurrenz weit hinter sich gelassen. Nach einer Saison in der Moto2 wechselte er 2019 in die Königsklasse. Dort verbesserte er seine Performance in rasendem Tempo und entwickelte sich in gerade einmal zwei Jahren vom Rookie zum Weltmeister. Dank der ebenfalls hervorragenden Leistung seines Teamkollegen Álex Rins konnte Suzuki außerdem den ersten Platz in der Teamwertung beanspruchen. Vor diesem Erfolg stand allerdings eine grandiose Aufholjagd der beiden Fahrer. Trendwende in Spielberg In der MotoGP-Welt war 2020 einiges anders als gewohnt. Auf vielen Strecken, wie Jerez, Spielberg oder Aragòn, wurden zweifach Rennen ausgetragen, zudem wurde die Saison auf 15 Events verkürzt. Erst am 19. Juni wurde das MotoGP-Jahr mit dem GP von Spanien eingeläutet, und auch die Suzuki Piloten hatten mit Startschwierigkeiten zu kämpfen. Die bescheidene Bilanz nach dem Auftaktrennen: Álex Rins fiel bereits im Vorfeld durch eine Schulterverletzung komplett aus, Joan Mir musste das Rennen nach einem Crash frühzeitig beenden. Für die Suzuki Piloten verliefen die ersten Rennen eher durchwachsen, erst mit dem Österreich GP wendete sich das Blatt. Im ersten Rennen in Spielberg sicherte sich Mir seine erste Podestplatzierung. Endlich geht es bergauf! Und zwar für beide Fahrer, denn auch Álex Rins hatte sich inzwischen auf beeindruckende Weise zu seiner alten Form zurückgekämpft. Spätestens nach den beiden Rennen in Misano war klar, dass Joan Mir Ansprüche auf eine Top-Platzierung anmeldet. Teamkollege Rins steigert seine Leistung ebenfalls, sodass das Team beim GP von Katalonien sein erstes Doppelpodest feiern konnte. Der Aragón GP brachte wiederum den ersten Saisonsieg für Álex Rins – und für den Drittplatzierten Mir die Tabellenspitze, bislang ganz ohne einen eigenen Rennsieg. Das Duo, mittlerweile in Top-Form, beendet das zweite Rennen in Aragón ebenfalls mit einem Doppelpodest. Ein weiterer Höhepunkt für das Suzuki Team war der Europa GP in Valencia: Mit dem ersten Sieg für Joan Mir und dem zweiten Platz für Rins gelingt den Piloten ein optimales Rennergebnis. Schon zücken die ersten MotoGP- Beobachter ihre Taschenrechner, um mögliche Titelszenarien zu entwerfen. Zu den Anwärtern gehört diesmal eindeutig auch Joan Mir. Und tatsächlich: Nachdem der junge Spanier Rennen für Rennen Punkte gesammelt hatte, stand nach dem vorletzten Rennen vorzeitig fest, dass er als Weltmeister in die MotoGP-Geschichte eingehen würde. Mission: Titelverteidigung Kaum ist eine Weltmeisterschaft beendet, beginnt bereits die Vorbereitung auf die nächste Saison. Auch 2021 bleibt die Besetzung des Teams grundsätzlich unverändert: Das Fahrerduo Mir/Rins wird erneut antreten; damit ist Suzuki die einzige Mannschaft, die dieses Jahr in der MotoGP auf Beständigkeit setzt. Frisch hinzugekommen ist hingegen der Getränkehersteller Monster Energy, der das Team als Sponsor unterstützt. Zu Beginn der neuen Saison stellt sich nun vor allem eine Frage: Kann Joan Mir an seinen Erfolg anknüpfen? Das werden die ersten Rennen dieses Jahres zeigen. Zumindest die Frage nach der Nummer, die er tragen wird, wurde Anfang Februar bereits beantwortet – Joan Mir bleibt seiner #36 treu. Zwar hätte der Champion das Recht, mit der #1 zu starten, doch er entschied sich dagegen: „Einerseits ist es eine großartige Gelegenheit, die Nummer 1 auf dem Bike zu nutzen, weil man sie sich ehrlich verdient hat und es toll aussehen kann! Andererseits hat mir die 36 während der letzten Jahre so viel bedeutet. Sie ist beinahe ein Teil von mir, und das ist der Grund, warum ich weiterhin mit ihr fahren werde.“ Bleibt zu hoffen, dass ihm seine Stammnummer in der Saison 2021 genauso viel Glück bringt! Die Termine im Rennkalender sind jedenfalls gesetzt und wenn alles läuft wie geplant, stehen insgesamt 21 Rennen auf dem Programm. Drive like a champion! Zur Feier des Weltmeistertitels hat sich Suzuki etwas ganz Besonderes einfallen lassen: Eine SWIFT Sport World Champion Special Edition! Das Sondermodell ist streng auf 36 Stück limitiert – eine Anspielung auf die Nummer 36, die dem Weltmeister Joan Mir so viel Glück gebracht hat. Ein stylisches Designpaket macht die exklusiven Fahrzeuge unverwechselbar, zudem sind alle Fahrzeuge dieser Reihe mit der jeweiligen individuellen Nummer des Sondermodells gekennzeichnet. Als Extra können sich die neuen Besitzer außerdem über ein Fanpaket freuen, das neben vielen MotoGP-Accessoires sogar zwei Start-Ziel-Tribünentickets für den Österreich GP in Spielberg umfasst. 46 Way of Life
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