Daniel Rosskogler 52 Way of Life
Unterwegs Pothole Rodeo Auf der Jagd nach den letzten Schlaglöchern Europas Starkregen, Schotter, Schlaglöcher und Stau – das Pothole Rodeo ist nichts für schwache Nerven. Über alles, was nur im Entferntesten die Bezeichnung Straße verdient, führt die Rallye von Graz aus in acht Etappen bis ans Schwarze Meer. Daniel Rosskogler und Bernd Seidnitzer haben die holprige Fahrt durch den Balkan gewagt und durchquerten mit ihrem Suzuki SWIFT Serbien, Rumänien, Moldawien, Bulgarien, Mazedonien, Albanien, Montenegro und Kroatien. Bekanntlich kann man ein richtiges Abenteuer nicht im Voraus planen. Das gilt ganz besonders für das Pothole Rodeo, denn die Koordinaten des jeweiligen Tagesziels erfuhren die Teilnehmer immer erst morgens. Welche Route die Fahrer verwenden, lag dabei ganz bei ihnen. Ganz ohne Regeln geht es aber nicht: Ein Muss ist das Mindestalter von zwanzig Jahren – das allerdings nicht für die Teilnehmer gilt, sondern für ihr Fahrzeug. Gut, dass der liebevoll „Taylor the SWIFT“ genannte Suzuki SWIFT zu den betagteren Vertretern seiner Art gehört und sich damit problemlos für das Rodeo qualifizierte. Sein Rallye-Debüt feierte der rote Flitzer übrigens schon 2017 bei der Mongol Rallye, die das Trio quer durch Europa und Asien bis in die Mongolei führte. Ausgerüstet mit Benzin, Dosenkaffee und Energydrinks, bewältigten Rosskogler und Seidnitzer acht Tage voller Extreme: Strömender Regen, saunaartige Temperaturen, störrische Grenzbeamte und Wege, die im Nirgendwo enden, standen beim Pothole Rodeo ebenso am Programm wie die namensgebenden Schlaglöcher. Doch es gab mindestens genauso viele schöne Erlebnisse. Zum Beispiel ein Abend am Ohridsee am Ende eines heißen Tages. Oder die Überquerung des Balkangebirges vorbei an der Ruine des kommunistischen Busludscha- Denkmals, das stark an eine fliegende Untertasse erinnert. Oder der Zwischenstopp am Kap Kaliakra, wo siebzig Meter hohe Klippen senkrecht aus dem Wasser ragen – die beiden Steirer könnten die Liste ihrer Rallye-Highlights noch lange fortsetzen. Nach knapp 4.000 Kilometern endete die finale Etappe schließlich im kroatischen Split, exakt bei 43°30'08.2''N 16°28'47.8''E. Am Ziel angelangt, sind die Abenteurer stolz, aber keineswegs überrascht: „Wir haben nichts anderes von uns und Taylor erwartet.“ Way of Life 53
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