44 Way of Life
Der Atem stockt, als uns ein Elefant den Weg versperrt. Ein Kontrast zum einfachen afrikanischen Dorfleben ist unser nächster Stopp im Kariega Game Reserve nördlich von Port Elisabeth. Während einer Südafrika-Reise darf eine Safari nicht fehlen. Besonders nach den „Big Five“ – Büffel, Elefant, Nashorn, Löwe und Leopard – halten die Safari-Teilnehmer Ausschau. Diese Tierarten galten früher unter Großwildjägern als besonders schwierig zu erlegen. Der Atem stockt, als uns ein Elefant den Weg versperrt. Dort, wo locker zwei Autos Platz hätten, füllt er den Weg aus und beobachtet uns. Dann verschwindet er wieder im Dickicht. An einer Wasserstelle entdecken wir die restliche Herde der Dickhäuter. Sie spielen im Wasser, spritzen sich gegenseitig an und tauchen einander unter. Wesentlich gemütlicher sehen Büffel und Nashörner beim Weiden aus. Doch der Schein trügt, auch sie können den Menschen sehr gefährlich werden. Thandi ist das wahrscheinlich berühmteste Nashorn Südafrikas. Ihr wurde von Wilderern das Horn abgesägt. Thandi wurde bei dem Angriff verstümmelt, hat aber überlebt. In mehreren aufwändigen Operationen konnte das Gesicht wiederhergestellt werden. In einem Game Reserve haben die Tiere viel Platz und können sich in ihrer natürlichen Umgebung verstecken. Die Leoparde bekommen wir daher nicht zu Gesicht, sie sind nachtaktiv und gut getarnt. Wir geben uns auch mit den „Big Four“ zufrieden. Ein Löwe hat ein Warzenschwein erlegt. Wir entdecken ihn, als er im Schatten seine Beute frisst. Zu den Beutetieren gehören vor allem Antilopen, Gazellen, Gnus, Büffel und Zebras. Im Rudel können Löwen aber sogar Giraffen erlegen. „Keine Gefahr“ signalisieren die weißen Hinterflächen der Giraffenohren. Neugierig blicken die Giraffen unserem blauen Fahrzeug nach. können aber vor allem in der Brutzeit gefährlich werden. Dann verteidigen sie die Eier im Nest und die jungen Küken vor Eindringlingen. Kommen Menschen seinem Nest zu nahe oder wollen sie gar ein Straußenei klauen, dann kann das tödliche Folgen haben. In einer Straußenfarm lässt sich der Vogel Strauß hingegen streicheln und wirkt absolut harmlos. Ich bin neugierig, wie ein Straußenei schmeckt. In Oudtshoorn befinden sich viele Straußenfarmen, dort bekomme ich in der Cango Ostrich Show Farm auch ein Straußenei für mein Experiment. Die Menge an Dotter und Eiklar in einem Straußenei entspricht etwa 24 Hühnereiern. Fünf Minuten schlage ich mit dem Messer auf die immer gleiche Stelle, dann entsteht ein Loch in der dicken Straußenei-Schale. Der Inhalt wird zuerst verrührt und dann in einer Pfanne aufgefangen. Ein ziemlich reichhaltiges Frühstück ist die Folge. Wir können allerdings nur wenig Unterschied zum Hühnerei schmecken. Von Port Elisabeth Richtung Süden ist die Garden Route für Roadtrips sehr beliebt. Wer in Oudtshoorn den Straußen einen Besuch abstattet, kann auch die Route 62 durch die Halbwüste Karoo Richtung Kapstadt wählen. Über die N2 und den letzten Gebirgspass gelangen wir in die Cape Flats. Bald ist der berühmte Umriss des Tafelbergs zu erkennen. In der pulsierenden Hafenstadt geht unser Roadtrip zu Ende. Der blaue Suzuki JIMNY war während unserer Reise vierzehn Tage lang ein zuverlässiger Begleiter. Auch die Strauße haben hier im Game Reserve ein solches Fahrzeug bisher noch nicht gesehen. Nur wenige Meter trennen uns von den großen Vögeln. Sie wirken harmlos, Gerhard Liebenberger schreibt in seinem Reiseblog www.andersreisen.net über Zugreisen und Abenteuer. Er liebt Fernreisen und ist das erste Mal in Südafrika unterwegs. In den Social-Media-Kanälen ist er unter dem Namen „Andersreisender“ zu finden. Melanie und Jürgen Schlotze sind wahre Südafrika-Fans und verbringen bereits zum fünften Mal den Winter in Kapstadt. Sie schreiben in ihrem Blog www.lifetravellerz.com und in ihren Social Media Kanälen unter Lifetravellerz über Reisen, Sport, Vanlife und Kitesurfen. Way of Life 45
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