PORTRAIT: LARISSA REDINGER OFFROAD MIT OBJEKTIV Frauen in der Motorradwelt sind heute keine Seltenheit mehr. Solche wie Larissa Redinger jedoch schon: Sie fotografiert und schreibt nicht nur für Motorradmagazine, sondern ist auch selbst erfolgreiche Motorsportlerin. Wir durften die vielseitige 24-Jährige kennen lernen und mehr über ihre Arbeit und ihren Sport erfahren. Fotos: Dieter Schaufler / time2shoot.at 60 Way of Life
PORTRAIT: LARISSA REDINGER Wer sich mit der Kamera direkt an eine Enduro-Rennstrecke traut, braucht gute Reflexe. Erstens, um notfalls aus dem Weg zu hechten, und zweitens, um im richtigen Moment den Auslöser zu drücken. Zum Glück ist Schnelligkeit eine große Stärke von Larissa Redinger – in mehr als einer Hinsicht. Denn wenn sie für motorradreporter.com, 1000ps.at und andere Motorradmagazine unterwegs ist, verbindet sie ihre zwei größten Leidenschaften: den Motorsport und das Fotografieren. DIE FOTOGRAFIN Erste Erfahrungen mit Fotografie machte Larissa als Model. Der Platz hinter der Kamera war für sie dann aber doch reizvoller: „Fotografie ist meine Art, kreativ zu sein.“ Den Umgang mit der Kamera hat sich die outdoorbegeisterte Oberösterreicherin selbst beigebracht und seit 2015 setzt sie ihr Können auch journalistisch ein. Ihren ersten großen Einsatz als Reporterin hatte sie beim Erzbergrodeo 2015: Larissa berichtete live vom Motorradrennen und lieferte die Fotos gleich mit dazu. Heute arbeitet sie als PR und Social Media Managerin, nebenbei fotografiert und schreibt sie für unterschiedliche Motorradmagazine und ihren eigenen Blog. DIE ENDURISTIN Woher ihre Begeisterung für den Motorsport kommt? Die liegt wohl in der Familie: Schon Larissas Großvater war begeisterter Motocross-Fahrer, ihr Vater tourte von einem MX-Staatsmeisterschaftslauf zum nächsten. Ihre Mutter zog es auf dem Motorrad sogar in die Ferne, unter anderem in die Türkei und nach Marokko. Dass sich Larissa ebenfalls für den Sport auf zwei Rädern entscheiden würde, war also abzusehen. Und obwohl die gebürtige Innviertlerin erst seit 2014 Enduro-Rennen fährt, kann sie schon beeindruckende Erfolge vorweisen – als Rookie schaffte sie es 2016 gleich zweimal aufs Siegerpodest: einmal als österreichische Cross Country-Vize-Meisterin und ein zweites Mal sogar als Cross Country-Europameisterin. Das nächste sportliche Projekt steht schon fest: Bei den Red Bull Romaniacs, einem der härtesten Enduro-Rennen der Welt, will Larissa Redinger dieses Jahr auf jeden Fall das Ziel erreichen. MÄNNERDOMÄNE MOTORSPORT? Im Motorsportjournalismus, einem schon immer sehr männlichen Berufszweig, sind Frauen auch heute noch die Ausnahme. Deshalb trifft Larissa beruflich eher selten auf andere Motorradjournalistinnen. Schlimm findet sie das aber nicht. Wie ihre Kollegen auf sie reagieren, wenn sie an und auf der Rennstrecke für einen neuen Artikel recherchiert? Meist höchstens verblüfft – im positiven Sinn. Von ihrem ersten Einsatz als Testfahrerin für 1000ps.at berichtet sie uns: „Ich war die einzige Frau und ich glaube, dass es noch nicht oft eine weibliche Journalistin bei so einem Test gab. Ich kann mich noch gut an die überraschten Gesichter mancher Kollegen erinnern.“ Ich war die einzige Frau, und ich glaube, dass es noch nicht oft eine weibliche Journalistin bei so einem Test gab. Ich kann mich noch gut an die überraschten Gesichter mancher Kollegen erinnern. Ganz anders sieht die Situation im Sport selbst aus: „Früher war es eine Sensation, wenn man eine Frau auf einer Motocross-Strecke gesehen hat. Heute ist das völlig normal.“ Den Exotenstatus haben weibliche Motorsportler schon lange verloren. An Vorbildern für junge Sportlerinnen mangelt es da nicht – Larissa Redinger ist beispielsweise ein Fan von Offroad-Ladys wie Sandra Gomez, Laia Sanz, Kirsten Landmann und Petra Bernhard. Die Karrieren dieser Sportlerinnen zeigen, dass Frauen und Männer beim Motorradfahren absolut ebenbürtig sind, was Mut und technisches Können angeht: „Sandra Gomez hat beim Erzbergrodeo den Burschen ordentlich eingeheizt. So weit ist noch nie eine Dame beim Red Bull Hare Scramble gekommen, und das beweist, dass nicht nur Geschwindigkeit, sondern auch technisch anspruchsvolle Passagen für Mädels genauso fahrbar sind!“ Und Männerdomäne hin oder her: „Ich finde, dass jede Frau und jeder Mann das machen sollte, was ihr oder ihm Spaß macht – egal um was es geht.“ Way of Life 61
Das Suzuki Family Magazin für Life
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